Dienstag, 22. April 2008

Unterrichtsausfall an der Johann-Peter-Hebel-Realschule Waghäusel

Waghäuseler Elternbeirat wendet sich an Schulamt und Abgeordnete
(js). Unterrichtsausfälle und die un-befriedigende Personalsituation bei der Vertretung erkrankter Lehrkräfte kritisiert der Elternbeirat der Johann-Peter-Hebel-Realschule Waghäusel. Die Vorsitzende des Elternbeirats, Ursel Scheurer, hat sich daher mit einem Schreiben an das Schulamt und die beiden Landtagsabgeordneten Innenminister Heribert Rech und Waghäusels Bürgermeister Walter Heiler gewandt.
Bereits kurz nach Beginn des Schuljahres 2007/2008 wurde bekannt, dass drei Lehrerinnen an der Johann-Peter-Hebel-Realschule schwanger sind und vertreten werden müssen. Für eine Lehrkraft wurde die Stelle zwar ausgeschrieben, aber es gab keine Bewerber, welche die benötigten Fächer hätten abdecken können. Im Laufe des Schuljahres hat sich dann abgezeichnet, dass zwei weitere Lehrkräfte für einen längeren Zeitraum krankheitsbedingt ausfallen. Die Unterrichtsausfälle konnten teilweise durch Deputatserhöhungen und Zusatzstunden einzelner Lehrkräfte innerhalb des Kollegiums aufgefangen werden. Mittlerweile beläuft sich jedoch die Erhöhung der Deputatsstunden der Lehrkräfte, welche die Vertretungsstunden übernommen haben, auf fast ein ganzes Deputat. Der Ergänzungsbe-reich ist gekürzt und der Pflichtbereich nicht mehr vollständig abgedeckt
Insbesondere der krankheitsbedingte Ausfall der Klassenlehrerin einer neunten Klasse ist schwer zu verkraften. Die Schüler der neunten Klassen der Realschule befinden sich in der wohl wichtigsten Phase ihrer schulischen Laufbahn. ,Zum einen müssen sie sich mit dem Zeugnis der neunten Klasse entweder auf eine Lehrstelle oder eine weiterführende Schule bewerben, zum anderen beginnen bereits die Vorbereitungen für die Abschlussprüfungen im zehnten Schuljahr. „Es ist unverantwortlich, wenn gerade in dieser wichtigen Phase keine Abhilfe durch Vertretungen geschaffen wird“, findet Ursel Scheurer. Für den Geschichtsunterricht in den beiden sechsten Klassen gebe es ebenfalls noch keine Vertretung, obwohl in diesem Fach Vergleichsarbeiten anstehen.
Bereits im Februar hatte der Elternbeirat der Johann-Peter-Hebel-Realschule in Waghäusel die Untere Schulaufsichtsbehörde auf die Probleme bei der Vertretung erkrankter Lehrer aufmerksam gemacht. „Leider hat sich die Situation seither nicht zum Positiven verändert. Es gibt zur Mit-te und Ende des Schuljahres einfach keine Krankheitsvertreter mehr. Das Land hat die Krankheitsreserve zu knapp bemessen und zu wenig Lehrkräfte dafür eingeplant. Diese Entwicklung hat sich bereits im Sommer letzten Jahres abgezeichnet“, erklärt Ursel Scheurer.
„Im Interesse unserer Kinder und der Zukunft unseres Landes bitten wir die Verantwortlichen in Stuttgart, im nächsten Schuljahr für eine bessere personelle Ausstattung in unseren Schulen zu sorgen“, fordert der Elternbeirat in seinem Schreiben. Es müssten ausreichend Krankheitsvertretungen zur Verfügung stehen, damit während des ganzen Schuljahres krankheitsbedingte Ausfälle aufgefangen werden könnten. Es wäre außerdem wünschenswert, den Einsatz der Krankheitsvertreter flexibler und unbürokratischer zu gestalten, damit bei einem Krankheitsfall kurzfristig eine Vertretung der Lehrkraft gewährleistet sei.

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