Dienstag, 3. Juni 2008

Leserbrief Basisschule

Leserbrief zu „Grüne fordern Basisschule“

Bruchsaler Rundschau vom 03.06.2008

Sind die Bildungschancen in einer Basisschule tatsächlich für alle Kinder besser? Um allen gerecht zu werden, ist bei der gemeinsamen Unterrichtung unterschiedlich begabter Schüler in der praktischen Umsetzung oft eine Absenkung der Leistungsanforderungen festzustellen. Schwächere Schüler erhalten nicht die notwendige Förderung; gute Schüler sind unterfordert. Dies führt zwangsläufig zu einer Verschlechterung des Leistungsniveaus. Gesamtschulen sind nicht so erfolgreich, wie sie immer dargestellt werden!

Die Hauptschule hat durchaus eine Zukunft. Die Bolandenschule in Waghäusel-Wiesental z.B. hat gezeigt, dass auch eine Hauptschule mit einer engagierten Schulleitung, Lehrer- und Elternschaft sowie guten Konzepten erfolgreich sein kann. Im Jahr 2007 wurde diese Schule mit dem Landespreis des bundesweiten Hauptschulpreises 2007 – Deutschlands beste Schulen mit Hauptschulabschluss ausgezeichnet und belegte den dritten Platz in Baden-Württemberg.

Der Vergleich unseres Bildungssystems mit den Bildungssystemen anderer Länder hinkt. Verantwortlich für das bessere Abschneiden der Pisa-Sieger in internationalen Studien sind nicht allein die Bildungssysteme. Bei dieser einseitigen Diskussion werden wichtige Faktoren außer Acht gelassen. Die Gesellschafts- und Sozialstruktur, Mentalität und Traditionen in den einzelnen Ländern spielen ebenfalls eine Rolle. Gerne wird verschwiegen, dass auch einige Länder mit einem Gesamtschulsystem zu den „Pisa-Verlierern“ gehören.

Pauschal die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems zu fordern, ist falsch! Vielmehr müssen unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten in Deutschland die eigenen Schwächen und Fehler erkannt und beseitigt werden.

Wir brauchen dringend eine differenzierte und individuelle Förderung unserer Kinder. Diese sollte bereits im Kindergarten beginnen, um die für einen erfolgreichen Schulbeginn notwendigen Voraussetzungen – insbesondere die Stärkung der Sozial- und Sprachkompetenz - zu schaffen.

Mit durchdachten Konzepten sowie einem zielgerichteten und effizienten Einsatz der finanziellen Mittel könnten gerade in unserem gegliederten Schulsystem die Bildungschancen für unsere Kinder verbessert werden.

Ursel Scheurer
Schlossstrasse 7
68753 Waghäusel

Montag, 2. Juni 2008

Realschule Waghäusel erarbeitet Raumkonzept

„Arbeitskreis Sporthalle“ gegründet

Die Elternschaft der Johann-Peter-Hebel-Realschule fordert einen zeitgemäßen, modernen und lehrplanmäßigen Sportunterricht. Um die konkreten Bedürfnisse der Realschule zu definieren, wurde ein Arbeitskreis bestehend aus Lehrern, Schulleitung, Schülervertretern und Eltern gegründet.

Bei einer Sitzung des Arbeitskreises „Sporthalle“ wurde nun seitens der Schule ein Raumkonzept erarbeitet, das der Verwaltung der Gemeinde als Grundlage für die weiteren Planungen diesen soll. Um einen modernen, lehrplanmäßigen Unterricht in einer Schule mit mittlerweile über 700 Schülern zu gewährleisten, ist nach Auffassung der Schule eine dreiteilige Halle unabdingbar. Ein Kraftraum, großzügige Geräteräume, ausreichend große Umkleideräume, moderne Sanitäranlagen, ein gutes Belüftungssystem sowie ein Sanitätsraum sollten dazugehören.

„Der Schulsport wird im Rahmen der schulischen Gesundheitserziehung immer wichtiger. Das Minimum von drei Stunden Sport in der Woche sollte daher für alle Schülerinnen und Schüler gewährleistet sein“, so die Vorsitzende des Elternbeirats Ursel Scheurer. Dazu müssen aber die notwendigen räumlichen Rahmenbedingungen für den Schulsport vorhanden sein.
Damit die Halle auch als Aula und für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann, sollten auf jeden Fall eine Bühne, Möglichkeiten für die Bewirtschaftung, Abstellräume für Instrumente und Requisiten, eine gute Beschallungs- und Beleuchtungsanlage sowie sanitäre Anlagen und eine Garderobe für Publikumsverkehr berücksichtigt werden. Die Schule hätte dadurch künftig endlich die Möglichkeit, sonstige schulische oder außerschulische Veranstaltungen witterungsunabhängig durchzuführen.

„Schulfeiern, Themenelternabende, Informationsveranstaltungen, Tage der offenen Tür und Konzerte sind wichtige Bestandteile des schulischen Lebens. Sie stellen eine Bereicherung des Schulalltags dar und ermöglichen den Eltern und der Bevölkerung, am Schulleben teilzuhaben“, so die Vorsitzende.

Die Eltern der Johann-Peter-Hebel-Realschule, vermissen diese notwendigen Rahmenbedingungen und dies bereits seit Jahren! In unmittelbarer Schulnähe steht keine geeignete Halle für den Sportunterricht zur Verfügung. Für die Fahrten zu den Sporthallen in Kirrlach und Wiesental muss insgesamt eine halbe Stunde Fahrtzeit ein-geplant werden. Bei einer Doppelstunde Sport verbleiben somit lediglich noch 60 Minuten für den eigentlichen Unterricht und es entstehen zusätzliche Kosten für die Fahrt. Für Einzel-stunden ist diese Variante völlig ungeeignet. Die bisher für den Sportunterricht genutzte SSV-Halle bietet nur Kapazität für eine Sportgruppe und weist eine Vielzahl von Mängeln auf.

„Wenn man sich die heutigen Anforderungen und Vorschriften für den Sporthallenneubau anschaut, muss man sich die berechtigte Frage stellen, ob die SSV-Halle für die Durchführung des Sportunterrichts überhaupt noch genutzt werden kann“, so Ursel Scheurer. Die Neueröffnung des Hallenbades entspanne die Situation für die Schule aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten für den Schulsport nur zum Teil.

Eine entsprechend konzipierte Halle könnte nach Auffassung des Arbeitskreises in den Abendstunden und an den Wochenenden auch für kulturelle Ereignisse der Vereine der Stadt Waghäusel genutzt werden. Auch die Stadtverwaltung, insbesondere die Bibliothek, könnte die Halle für diverse Veranstaltungen nutzen. Durch den Bau der Halle in unmittelbarer Nähe der Schule, des Schwimmbades sowie des Sportgeländes des SSV könnte ein Sportzentrum entstehen, das der gesamten Waghäuseler Bevölkerung zugute kommt und den Stadtteil Waghäusel als Standort zentraler Einrichtungen weiter aufwerten würde.